Dysplasie

Was ist eine Dispasie?

Dysplasien sind abnormale Veränderungen von Zellen oder Geweben, die nicht mehr normal funktionieren oder sich verhalten wie die gesunden Zellen, aus denen sie hervorgegangen sind. In Bezug auf den Gebärmutterhals bezieht sich Dysplasie auf abnormale Zellen, die auf der Oberfläche des Gebärmutterhalses wachsen.

Im Kontext der Gebärmutterhalskrebsvorsorge handelt es sich bei Dysplasien um eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs. Sie entstehen durch eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV), das sexuell übertragen wird. HPV ist die häufigste Ursache von Dysplasien und Gebärmutterhalskrebs.

Dysplasien werden in verschiedene Grade unterteilt, abhängig von der Schwere der Veränderungen der Zellen:

  • Leichte Dysplasie (CIN 1): Die Zellen sind nur leicht abnormal und haben oft die Tendenz, sich von selbst zu normalisieren, besonders bei jüngeren Frauen.

  • Mittelschwere Dysplasie (CIN 2): Die Zellen sind stärker abnormal, aber noch nicht invasiv. Eine Behandlung wird in der Regel empfohlen, um zu verhindern, dass sich die Dysplasie verschlimmert.

  • Schwere Dysplasie (CIN 3): Diese Stufe wird auch als „Carcinoma in situ“ bezeichnet, was bedeutet, dass die Zellen sehr abnormal sind, aber sich noch nicht in umliegendes Gewebe ausgebreitet haben. Es wird empfohlen, diese Stufe zu behandeln, da sie ein hohes Risiko für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs darstellt.

Die meisten Dysplasien werden bei routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen entdeckt, bei denen ein Pap-Abstrich durchgeführt wird. Der Pap-Abstrich kann Anomalien in den Zellen des Gebärmutterhalses erkennen, noch bevor sie zu Krebs werden. Wenn eine Dysplasie festgestellt wird, können weitere Untersuchungen wie eine Kolposkopie (eine genaue Untersuchung des Gebärmutterhalses mit einem speziellen Mikroskop) oder eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) durchgeführt werden, um den Grad der Dysplasie festzustellen und das weitere Vorgehen zu planen.

Es ist wichtig, Dysplasien ernst zu nehmen und entsprechend zu behandeln, um das Risiko der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs zu reduzieren. Frühe Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen oder zu verlangsamen. Daher sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen für Frauen ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.

Was tun bei schweren Dysplasien?

Bei schweren Dysplasien, die auch als CIN 3 (Zervikale intraepitheliale Neoplasie Grad 3) bezeichnet werden, ist es wichtig, schnell und angemessen zu handeln, um das Risiko der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs zu reduzieren. Die Behandlung von CIN 3 zielt darauf ab, die abnormen Zellen zu entfernen, um eine mögliche Progression zu invasivem Krebs zu verhindern. Es gibt mehrere Optionen für die Behandlung von schweren Dysplasien:

Konisation (kegelförmige Exzision): Dies ist ein chirurgisches Verfahren, bei dem ein kegelförmiges Stück des abnormalen Gewebes vom Gebärmutterhals entfernt wird. Dies ermöglicht eine genaue Untersuchung des Gewebes und entfernt gleichzeitig die abnormen Zellen. Die Konisation wird oft durchgeführt, wenn die Dysplasie schwerwiegend ist oder wenn die Ergebnisse einer Biopsie darauf hindeuten, dass Krebszellen vorhanden sein könnten.

LEEP-Verfahren (Loop Electrosurgical Excision Procedure): Dies ist ein minimal-invasives Verfahren, bei dem ein kleines Drahtschleifengerät verwendet wird, um das abnormale Gewebe vom Gebärmutterhals zu entfernen. Es wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist in der Regel ambulant möglich.

Kryotherapie (Kältebehandlung): Bei diesem Verfahren wird das abnormale Gewebe durch Vereisung zerstört. Es wird oft bei kleinen Bereichen von CIN 3 angewendet und kann ebenfalls ambulant durchgeführt werden.

Laserablation: Hierbei wird ein Laserstrahl verwendet, um das abnormale Gewebe zu entfernen. Diese Methode wird eher selten eingesetzt, da andere Verfahren wie die Konisation oder LEEP-Verfahren häufiger bevorzugt werden.

Nach der Behandlung ist es wichtig, regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Dysplasie vollständig entfernt wurde und keine Rückkehr des abnormen Gewebes stattfindet. Dies kann normalerweise durch regelmäßige Pap-Abstriche und gegebenenfalls eine Kolposkopie erfolgen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Schwangerschaften nach einer Behandlung für CIN 3 in der Regel möglich sind. Jedoch können einige der Behandlungen das Risiko für Frühgeburten erhöhen, daher ist es wichtig, mit Ihrem Arzt über Ihre Pläne für eine Schwangerschaft zu sprechen, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Wenn bei Ihnen eine schwere Dysplasie diagnostiziert wurde, ist es entscheidend, die Empfehlungen Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin für die Behandlung und die Nachsorge zu befolgen. Eine frühzeitige Behandlung kann das Risiko von Komplikationen und die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs erheblich reduzieren.

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